Trainerin & Genesungsbegleiterin

Foto: © Silvia Meck
Foto: © Silvia Meck

Ich bin Trainerin & Genesungsbegleiterin (EX-IN) aus dem Peerbereich. Peer (englisch peer „Gleichgestellter“, „Ebenbürtiger“, im psychiatrischen Feld bedeutet dies, das Erfahrungswissen von Menschen, welche Ihre eigenen Recovery-Wege gegangen sind nutzbar zu machen. Dies ist nicht gleichbedeutend, dass Peers dir sagen, wie du dein Leben gestalten sollst, es geht eher um die gemeinsame Reflexion von Erfahrungen und die Ermutigung selbstbestimmt deinen Weg zu beschreiten. Es ist möglich und kann durchaus gelingen, auch mit der einen oder anderen Einschränkung, wieder Vertrauen zu entwickeln in das Leben und die Lebendigkeit dessen in sich spüren. Möglicherweise ist dazu notwendig, tief sitzende, für sich selbst angenommene Stigamtisierungen aufzuweichen und den Fokus nach vorne zu richten. Wie sieht das Leben aus, das du dir vorstellst? Oft reicht es schon, die Sichtweise auf das Leben zu verändern, deinen eigenen Weg  zu finden und ihn zu gehen. Du entwickelst deinen ganz persönlichen Plan von deinem glücklichen Leben.

 

In meiner Arbeit stelle ich immer wieder fest, dass die Ansichten über Medikamente und deren Auswirkungen, die Ansichten über Behandlungen im Bereich der Psychiatrie und Anderes enorm vielschichtig sind. Hierbei spielen auch nicht zuletzt, schon gemachte, meist nicht Gute, persönliche Erfahrungen eine Rolle. Grundsätzlich gilt, beides hat seine Berechtigung und was für den einen gut ist, muss eben nicht für den anderen gut sein. Ich stelle die Aufklärung in den Vordergrund, die Transparenz, die Diskussion und den Austausch, damit ein jeder die Möglichkeit hat eine freie und unabhängige Entscheidung zu treffen. Die Ansicht, dass es Ärzte und Therapeuten geben soll, die eine langjährige Ausbildung/ Studium absolvierten mit dem Grund, anderen Menschen bewusst Schaden zuzufügen lehne ich ab. Es gibt allerdings durchaus auch in diesen Bereichen Ansichten die veraltet sind und diskutiert werden müssen und ich würde mir sehr Wünschen, dass noch mehr Psychiatrieerfahrene auch auf höchsten Ebenen Gehör finden. Ich wünsche mir, dass diese Entscheidungen mit eingebunden werden und auf allen Ebenen in psychosozialen und psychiatrischen Diensten, als DozentInnen, als BetroffenenvertreterInnen, in Arbeitsgruppen, in der Arbeit von Antistigma bis hin zur Organisationsentwicklung selbstverständlich zum Team gehören.